Leni Riefenstahl ist tote

 

 

Umstrittene Filmemacherin wurde 101 Jahre alt

Die umstrittene Filmemacherin und Fotografin Leni Riefenstahl ist tot. Sie starb in der Nacht zum 9.September 2003 im Alter von 101 Jahren in ihrem Haus in Pöcking am Starnberger See.

Wer sich jetzt Fragt, was sie mit Tauchen zu tun hat, möge bitte die nachfolgende Kurzbiografie lesen:
Geboren wurde Leni Riefenstahl am 22. August 1902 in Berlin als Tochter eines Kaufmann. Sie bagann ihre künstlerische Laufbahn, gegen den Willen ihres Vaters in den zwanziger Jahren, als moderne Ausdruckstänzerin. Dort wurde sie von Max Reinhard entdeckt, der sie als Solotänzerin ans deutsche Theater hohlte. Der Jude Max Reinhard mußte 1937 in die USA emigrieren wo 1941 starb.
Arnold Fanck entdeckt sie1926 für den Film und gibt ihr in "Der heilige Berg" ihr Schauspielerdebüt. Damit beginnt eine langjährige Zusammenarbeit mit Fanck, der ihr in seinen Abenteuer- und Bergfilmen wichtige Rollen gibt. Ihr Partner war u.a. Lois Trenker Sepp Riest. 1927 zwang eine Knieverletzung Riefenstahl zum endgültigen Wechsel in die Filmbranche. In ihren Regiedebüte "Das blaue Licht" von 1932, wo sie auch Hauptdarstellerin war, brachte ihr sowohl Preise, wie auch die Bekanntschaft von Adolf Hitler. Nach der Machtergreifung durch die NSDAP schuff sie in deren Aufrag, ihre erfolgreichsten, eeistausgezeichneten aber auch umstrittesten Filme. Über den NS-Parteitag dreht Riefenstahl "Triumph des Willens". Und als Dokumentation über die Olympischen spiele von Berlin 1936 "Fest der Völker / Fest der Schönheit", während dessen Verfilmung sie die Bewegte Kamera erfand. Durch diese beiden Filme hat sie nach den 2. Weltkrieg zunächst Probleme wieder Fuß zu fassen.
Also wechselt sie abermals die Kunstrichtung und wird Fotografin. Internationale Anerkennung erhält Riefenstahl für den Fotoband "Die Nuba". Für den sie mit den sudanesischen Ureinwohnerstamm der Nuba lebte und derren Sprache lernte.
Als 74-jährige machte sie sich zwanzig Jahre jünger um das Tauchen zu erlernen. Und auch hier etablierte sie sich mit zwei vielbeachteten Unterwasserfotobänder "Korallengärten" und "Wunder unter Wasser". Im Alter von 97 Jahren erfüllte sich ein langehägter Wunsch von Riefenstahl, sie kehrte zu ihren Freunden den Nuba's zurück. Doch bevor sie sich auf die Suche nach alten Freunden machen konnte mußte sie, im vom Bügerkrieg gepeinigten Land, mit einen Hubschrauber fliehen. Dieser stürzte bei der Landung ab und verletzte sie, sie muste ausgeflogen werden.
In ihren letzten großen Werk, dessen Vollendung sie so lang wie möglich hinauszögerte, kehrte sie zum Film zurück. Zu ihren hundersten Geburtstag im letzten Jahr präsentierte sie ihren ersten Unterwasserfilm "Impressionen unter Wasser". In auf mehren Jahren verteilten 200 Tauchgängen schuff sie diesen Film. In der öffentlöichkeit und von der Krtitik als ästhetisches Meisterwerk gefeiert wurde er 48 Jahre nach ihren letzten Film und 68 Jahre nach ihrem Regiedebüt veröffentlicht.
Ein Jahr später starb sie im Schlaf in ihrem Haus am Starnberg See.

An künstlerischem Können mangelte es Leni Riefenstahl bis zum Ende ihres Lebens nicht, wohl aber an selbstkritischer Haltung. Sie betrachtete sich selbst als Opfer der Nazies. Dies kann und soll alles nicht hier abgearbeitet werden. Wer also mehr über ihr zwiespältiges Leben erfahren möchte, findet weitere Information bei folgenden Links:

Bericht UnterWasserWelt

Bericht UnterWasser-Online

Bericht Telepolis

Riefenstahl-Biografie des Deutschen Historischen Museums

Die offizielle (und unkritische) Homepage

Die inoffizielle Homepage
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letzte Änderung 2003-09-13