| Am Einstieg als erste Gruppe abgetaucht und abwärts geht es in die dunkle Tiefe. Bis hierhin ist es für viele der Teilnehmer nichts besonderes, dass dieser Tauchtag an einen Sonntagmorgen kurz nach 10 Uhr im Januar stattfindet. Das ist für tauchsüchtige fast Alltag. Am Grund beginnt der Tauchgang mit dem Besuch eines Wracks, auch dieses kennen erfahrene Aueseetaucher zu Genüge. Der Ort dieses Tauchgangs aber schon etwas besonders, neunzehn mutige und / oder auch neugierige Vereinsmitglieder betauchten am 13. Januar 2002, bei 5 ° C "warmen" Wasser (es waren auch Nasstaucher unter uns) ein Industriedenkmal - den Tauchgasometer im Landschaftspark Nord in Duisburg. Doch der Tag fing schon früher an. Um 745 Uhr trifft sich die erste Gruppe am Weseler Bahnhof. Am Landschaftspark angekommen, finden wir zwar umgehend den richtigen Parkplatz, der Gasometer ist auch nicht zu übersehen - aber wo müssen wir hin zum Anmelden und umziehen? Bald trifft die nächste Gruppe von Tauchern ein, aber die haben das selbe Problem wie wir. Die Lösung erscheint in Form eines Fahrradfahrer, der wie sich rausstellt einer der diensthabenden des Tauchshops ist. Auto geholt, Klamotten ausgepackt und Wagen zurückgebracht. Auf dem Gelände des Landschaftspark darf man nur be- und entladen, es ist schließlich ein Park. In dem "Containerdorf" - dem Tauchshop melden wir uns an. Es folgte die Partnerbildung und das umziehen, während wir uns umziehen trifft die zweite Gruppe ein. Der Tauchshop und der Gasometer liegen nicht nur einige Weitenmeter, sondern auch einige Höhenmeter auseinander. Für die Weitenmeter gibt es als Lösung Sackkarren in unterschiedlicher Größenordnung für DTG, Blei, etc. Und für die Höhenmeter gibt es einen Lastenfahrstuhl der die Ausrüstung auf das Einstiegsniveau bringt. Für den Menschen gibt es eine Treppe, wir müssen also Fuß anlegen um ca. 15 Meter zu erklimmen. Nun geht's endlich los. Das Tauchgerödel aus dem Fahrstuhl gepackt und angerödelt. Weil wir so früh da sind kommen wir als erste ins Wasser. Eine weitere Treppe runter und man steht auf der Einstiegsplattform. Am Grund fällt man direkt auf ein 11 Meter langes, gut ausgeschlachteten Schiffswrack, dass sich auch betauchen läst. Als wir nun weiter im Kreis tauchten kommen wir zu zwei Autowrack´s, einen PKW und einen Transporter der sich auch durchtauchen läst. Im Umkreis sind noch ein Briefkasten sowie ein elf Meter hoher Schilderbaum vorhanden. Weitere Höhepunkte sind Betonröhren die sich durchtauchen lassen und ein künstlich Grotte. Also, Gerödel zusammen gehalten und durch. Und nach etwa ½ Stunde Tauchzeit ist Zeit zum Auftauchen. Das DTG und was daran hängt lassen wir oben. Wir klettern runter und begeben uns zum Container. Hier machen wir eine Verschnaufpause unter Heizstrahlern und stärken uns. Doch bevor im Gasometer Tauchgänge dieser Art durchgeführt werden konnten, war einiges an Arbeit zu erledigen: Ab Mitte 1996 begann das Ablassen von ca. 11.800 m³ Regenwasser, die Reinigung der 1.500 m² Boden- und 1.800 m² Wandfläche, der Einbau eines 11 Meter langen Schiffswracks und eines Kleintransporters. Weiterhin wurde aus 2,5 Meter großen Kanal-Betonröhren ein Tunnel zu Felsen und Ruinen aufmodelliert. Im August 1997 wurde der 260 Tonnen schwere Glockendeckel angehoben und 3,5 Meter über dem zukünftigen Wasserspiegel verankert. Im Frühjahr 1998 wurden 300 Tonnen Kies eingebracht und auf dem Boden verteilt. Von September bis November 1998 flossen 21.000 m³ Wasser in den Gasometer und ließen damit das größte, künstliche Tauchgewässer Europas entstehen. Und in diesem ist geplant UW-Beleuchtung zu installieren. Die meisten von uns machten noch einen zweiten Tauchgang, darunter auch einige Nasstaucher. Diesmal war die Sicht nicht mehr ganz so gut, kein Wunder inzwischen war schon einige Taucher drin. Die Nasstaucher konnten sich anschließend unter einer warmen Dusche umziehen. Einige verabschiedeten sich nach Hause und ein paar wenige besichtigten nun noch den Landschaftspark. In ihm gibt es Kletterwände und einen Hochofen, den wenn man besteigt sowohl Oberhausen als auch Essen und Duisburg überblicken kann. Zwei Tauchgänge kosten 26 €, Informationen findet man im Internet unter http://www.tauchgasometer.de/ finden. |
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