Tauchen im „See im Berg“ – Messinghausen

 

 

 

Sonntag, 15. Dezember 2002

Sonntag morgens 7:30 Uhr Abfahrt in Wesel. Wenn sich so was mittue Dezember ereignet, bei strengem Frost, muss schon ein besonderer Grund vorliegen. Unser Grund heißt Messinghausen. Messinghausen liegt im Sauerland (nähe Brilon), knapp vor Hessen. Mit einer Fahrtzeit von über 2 Stunden muss gerechnet werden, was noch länger dauern kann wenn man mit einem Geländewagen unterwegs ist, wie im unseren Fall. Der Geländewagen hat aber auch Vorteile, dazu später mehr. Um sich so was anzutun, muss der See schon etwas besonderes sein.
Davon will ich nun berichten.

Der Tauchplatz wird auch der "See im Berg" genannt. Diese Bezeichnung hat was für sich: Der See, ein teilweise Vollgelaufenen ehemaligen Kalksteinbruch, befindet sich in einem tiefen Trichter. Er liegt auf 460 m ü. NN, also je nach Computer ein "echter" Bergsee. Kurz vor Messinghausen müssen wir eine Strasse über einen Berg überqueren. Die Strasse ist vereist, die Bäume am Straßenrand sind mit Raureif bedeckt und an verschieden Stellen liegt noch Schnee. Und dann geht es steil über eine vereiste Strasse in tiefe, bevor wir wieder einen steilen Weg erklimmen um zum Parkplatz zu kommen. Von dort kann man einen Blick über den See werfen. Im Sonnenschein hat er eine schöne Türkis-Blau Färbung. Der Steinbruch selbst hat keinen kreisrunden Durchmesser. In seinen größten Ausdehnungen ist er ca. 140m x 120m groß. Um zum eigentlichen Einstieg zu kommen, muss man erst 30 steile Höhenmeter überwinden. Oder man ist der glückliche Besitzer eines Geländewagens, dann kann fast am Wasser geparkt werden, wie in unseren Fall :-)

Hat man es aber einmal in den See geschafft, so wird man für alle Mühen entschädigt. Die Sichtweiten variieren im Jahr von 10 m bis 20 m (!), selten weniger. Über diese seltenen Ereignisse wird man telefonisch informiert. Wir hatten im Tiefen Sichtweiten im oberen Bereich, oben etwas weniger. Dies hatte zu Folge, dass wir die Tauchlampen nicht brauchten. Diese Supersicht, ist leider mit ganzjährig extrem kalten Temperaturen verbunden (Trocki!). Dafür aber: Steilwandtauchen pur – in wenigen Stufen geht es abwärts bis auf 45 m und in dieser Tiefe verbleibt man dann auch längere Zeit (Deko!). Das Ufer geht, größtenteils, direkt in eine Steilwand über. Teils ist der Steilwand eine kurze Böschung vorgelagert. In der Mitte des See sind zwei Container versenkt an denen Bojen und drei Taucherübungsplattformen befestigt sind. Zusätzlich sind noch diverse Rohre zum durchtauchen verteilt und ein Wohnwagen zum besuchen. In der Gegenrichtung liegt ein "Bus" und es noch vieles mehr zu entdecken.

Bei einem solchen See und dieser Entfernung lohnt sich normalerweise nicht nur ein Tauchgang. Leider war mein Tauchpartner Andreas nicht vollständig trocken, sondern einer seiner Trockentauchhandschuhe lief voll. Das war es dann für diesen Tag. Beim umziehen hatten wir dass nächste "Highlight". Wir mussten unsere "Trockis" mit einer dicken Eisschicht einpacken und waren im Nachhinein froh, dass wir uns noch die Reißverschlüsse öffnen konnten. Bevor wir uns Richtung Heimat begaben, machten wir noch eine Runde um den See und betrachtet in Draufsicht. Allein dieser Anblick lohnt sich.

Der Einrittspreis für dieses Vergnügen:
10 € für Taucher (Teuer aber es lohnt sich)
5 € für Nichttaucher
Die Tauchsportgemeinschaft Wesel fährt im nächsten Jahr nach Messinghausen, der genaue Termin folgt noch.

Eine Wichtige Information noch. Aufgrund der Größe des Tauchgewässers ist die Anzahl der Taucher streng limitiert. Je schneller die Anmeldung erfolgt, umso wahrscheinlicher, das man auch zum tauchen kommt. Das heißt, am besten schon heute, denn nicht nur wir kennen diesen See ...
Die Telefonnummer für die Anmeldung und weitere Information gibt es hier.

Thomas Depta

Weiter Informationen und Kontaktadresse:

"Offizelle" Messinghausenseite

Seebeschreibung Tauchen.Net

Bilder vom See

 
©2003 by TSG Wesel
letzte Änderung 2003-10-11