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Die Arbeitsgemeinschaft "Mensch & Natur" will Baggerseen als Naturzonen sehen, zugänglich für Menschen. WESEL. Es ist ein Jahr her, dass sich die Arbeitsgruppe "Mensch & Natur" aus Heimatvereinen und Naturschutzverbänden mit dem Natur- und Freizeitverbund zwischen Wesel und Rees, früher Seenverbund, beschäftigt. Speziell geht es um den nördlichen Bereich der Stadt Wesel. Im August letzten Jahres stellte die Arbeitsgruppe ihre ersten Ideen vor. Der Grundgedanke bei allen Planungen: Die Natur schützen und trotzdem zum Teil dem Menschen zugänglich machen. Gehölze weg é freier BlickIn den letzten Monaten arbeitete die Arbeitsgruppe (AG) intensiv an dem Konzept weiter. Die Mitglieder setzten sich einmal pro Monat in der Biologischen Station zusammen, um ihr Konzept für den Natur- und Freizeitverbund weiter zu entwickeln. Ihre Forderungen fasst Klaus Kretschmer von der Biologischen Station zusammen: "Punktuelle Zurücknahme von Gehölzen." Dies vor allem, um wieder "einen freien Blick auf die Seen zu gewähren und sie zugänglich zu machen". Außerdem will "Mensch & Natur" "Kanzeln zur Naturbeobachtung" und Erlebnispfade rund um die Baggerseen. Diese Maßnahmen "sollten auch außerhalb der betroffenen Abgrabung und zeitlich unabhängig vom Eingriff stattfinden können".
Die AG war auch in den vom Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) koordinierten Arbeitskreisen "Abgrabung/Hydrologie", "Freizeit und Tourismus" und "Landschaftsökologie" vertreten. Viele Forderungen der AG fanden sich in der zusammenfassenden Präsentation des KVR wieder. So zum Beispiel, dass die Seen nicht als Hochwasserpolder für den Rhein benutzt werden sollten. "Bei kurzzeitigem Fluten würden sie kippen", so Kretschmer. Die Lebensräume des Rheins und der stehenden Baggerseen seien zu verschieden. Auch sollten sich die Wasserstände der Abgrabungen nicht ändern. Dies würde in Bislich, bei Flutung des Bislicher-Sees, viele Keller unter Wasser setzen. Eine Verbindung von Abgrabungsgewässern über Lange Renne und Hagener Meer lehnt die AG ebenso ab wie eine Öffnung für Motorboote und neue Campingplätze. Außerdem sollten eventuelle Neubauten (Hotels, Gaststätten) nicht höher als Baumhöhe geplant werden, damit sie sich in die Natur integrieren. Die Arbeitsgruppe will sich dem Tourismus gegenüber nicht gänzlich verschließen. "Es ist durchaus im Sinne der Natur, wenn Menschen sich mit ihr beschäftigen", so Kretschmer. Dazu gehöre auch ein enger Kontakt des Menschen mit der Natur. Bestimmte Lebensräume sollten aber geschützt werden. 14.03.2002 MARC-ANDRÉ PODGORNIK | |||||||