Ottmar Geddert, Tauchsportgemeinschaft Wesel, schreibt zum NRZ- Bericht -Tauchen soll teurer werden- vom 28. Oktober:
Einen Spitzenplatz will die Stadt Wesel anscheinend in der mit der Euro- Einführung verbundenen Teuerungs-Hitliste haben. So soll jetzt die Auesee-Nutzungspauschale für Taucher, die in den ortsansässigen Vereinen organisiert sind, erneut erhöht werden.
Bis Januar zahlten Vereine für aktive Taucher je zehn Mark für eine Tauchgenehmigung für den Auesee an die Stadt. Mit Beginn des Jahres erhöhte die Stadt, ohne Ankündigung, diese Gebühr um 100 Prozent. Aus zehn Mark wurden zehn Euro. Die ortsansässigen Vereine schluckten diese Kröte, ohne groß zu mucken. Schließlich, war die Nutzungsgebühr noch, immer in einem finanzierbaren Rahmen, Vereinsbeiträge mussten nicht erhöht werden, man konnte sich noch nach der Decke strecken.
Nun aber ist aus dem Rathaus zu hören, dass erneut eine Erhöhung ansteht, diesmal nicht mehr um "nur" 100 Prozent, jetzt soll es für die ortsansässigen Taucher mit 35 Euro gleich um 350 Prozent teurer, werden. Das heißt, im Vergleich zu 2001 beträgt die Gesamterhöhung in 2003 rund 700 Prozent - wahrlich ein Spitzenplatz!
Es wissen alle Bürger, dass die Stadt sparen muss, wo eben möglich, um ihren Haushalt zu sanieren. Auf diese Art wird eine Sanierung allerdings nicht erreicht werden können. Um nächst macht der Gesamtbetrag innerhalb des städtischen Haushalts nur die, berühmten -Peanuts- aus. Für die Vereine dies aber einschneidende Sparmaßnahmen zur Folge haben. So wird mit Sicherheit nicht mehr automatisch allen Vereinsmitgliedern das Tauchen im Auesee finanziert werden können. Die Anzahl der gemeldeten Taucher wird also rückläufig sein. Was zur Folge hat, dass, wenn überhaupt, nur wenig mehr Geld in die Kassen der Stadt fließt. Finanziell kündigt sich hier für jeden, der um Sache weiß, ein Flop an.
Bisher galten die ortsansässigen Vereine und ihre Mitglieder für die Behörden immer als gern gesehene Nutzer des Auesee, stellten sie doch einen Ordnungsfaktor am oft überlaufenen See dar. Darüber hinaus war auch die Zusammenarbeit mit der Stadt immer eine fruchtbare Angelegenheit. Zu nennen ist die jährlich durchgeführt Säuberungsaktion der Wassersportvereine oder die, Durchführung von Arbeitsgemeinschaften für Schüler durch den Tauchsportverein - natürlich kostenlos für die Stadt. Wenn die Stadt sich aber jetzt mit derart drastischen Gebührenerhöhungen bedankt wird das mit Sicherheit die Bereitschaft der Vereinsmitglieder zu freiwilligen Aktionen nicht fördern.
Ich kann nur an die Verantwortlichen appellieren, sich die Argumente der betroffenen Vereine genau anzuhören und zu überlegen, ob die geplant, Erhöhung tatsächlich einer seriösen Kosten-Nutzen-Rechnung standhält. Oder ob nicht, bei geringen Einnahmensteigerung, das Verhältnis der Behörden zu den Bürgern gestört wird.