Donnerstag, 15.05.2003

Touristen ja, aber keine Massen

BADESEE / Bislicher stellen sich Lösung wie am Weikensee vor. Bitte: Kein Wahlkampf.

WESEL. "Wir dürfen uns nicht in eine Ecke drängen lassen. Wir brauchen Mitentscheidungsrecht in der Gesellschaft", forderte der Vorsitzende des Heimatvereins Bislich, Paul Kühnen, im Hinblick auf die Entwicklung des Natur- und Freizeitverbundes Niederrhein. "Durch den nahe gelegenen See auf dem Gelände der Firma Suhrborg eröffnen sich neue Chancen für unser Dorf", meinte er während der Hauptversammlung des Vereins. Die Entwicklungsgesellschaft, die zum Gelingen des angedachten Naherholungszentrums aus der Taufe gehoben wurde, war eines von mehreren Themen, die lebhaft diskutiert wurden.

Kühnen begrüßte bei der Diskussion zum Natur- und Freizeitverbund nicht nur die Mitglieder des Heimatvereins , sondern auch Vertreter der Kiesfirma Suhrborg. Oberstes Ziel sei es, so der Vorsitzende bei der gut besuchten Sitzung in der Gaststätte Pooth, den neuen See nicht zu einem "zweiten Auesee" werden zu lassen. "Wir wollen Touristen, die auch für die Bislicher neue Einnahmequellen darstellen. Wir wollen aber keinen offenen Badestrand und in Folge dessen keinen Massentourismus", sagte Kühnen.

Um diese Ziele durchzusetzen, sind die Naturschutzverbände und Heimatvereine der Region in der kurz vor der Gründung stehenden Gesellschaft vertreten. Angedacht ist eine Lösung wie am Hamminkelner Weikensee, dessen Nutzung von einem Betreiber kontrolliert wird. "Ein Schwimmverein oder ein Gastronom könnten diese Aufgaben übernehmen", meinte Kühnen. Eine Bitte an die anwesenden Politiker aus der Versammlung sorgte für Stimmung unter den Anwesenden: "Bitte nutzen Sie das Thema Naherholungszentrum nicht für den Wahlkampf. Das ist damals bei der Fähre schon zur Genüge passiert."

Hauptmann Thorsten Hack, Chef der fünften Kompanie des in die Schill-Kaserne eingezogenen Fernmeldebataillons, stellte dar, wie er sich die Partnerschaft mit Bislich vorstellt, die am 5. Juli besiegelt werden soll. Den Auftakt soll ein Gottesdienst bilden. Danach soll ein ständiger Austausch der Bislicher Musikvereine und einiger Bundeswehrsoldaten bei verschiedenen Anlässen durchgeführt werden. (csp)

15.05.2003    

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