Montag, 05.09.2005
 

Kein zweiter Weikensee

Der Bürger soll die früheren Auskiesungsseen nutzen können, fordert die MIT. Der Weikensee sei ein schlechtes Beispiel. (Foto: O.F.)

AUSKIESUNG / Mittelstandsvereingung will schon in der Realisierungsphase Pläne für Erholungs- und Freizeitnutzung machen.

HAMMINKELN. Die Stadt Hamminkeln muss ihre Lage "am Nabel der Natur" noch besser nutzen und vermarkten. Das sagen die führenden Köpfe der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) und bieten sofort ihre Unterstützung an. Nach der Stärkung der regionalen Gastronomie, für die sich die MIT einsetzt, ist nun die Auskiesung ein weiterer Themenschwerpunkt. Genauer gesagt geht es um die Folgenutzung der Kiesseen, die auch in den nächsten Jahrzehnten im Hamminkelner Stadtgebiet entstehen werden. Statt sich über die "Käselöcher" zu ärgern, will die Vereinigung daran mitwirken, dass Erholung und Freizeitnutzung zur Attraktivitätssteigerung Hamminkelns beitragen.

Damit muss aber frühzeitig begonnen werden, lautet das Plädoyer des MIT-Vorstandes, der gestern mit Bernhard van Clewe, Horst Neugebauer und Udo Bovenkerk die Pläne präsentierte. Die Aufwertung der Auskiesung durch die spätere Freizeit- und Naherholungsnutzung lasse sich durchaus mit dem dörflichen Charakter Hamminkelns und seiner Ortsteile verbinden, ist van Clewe sicher. Der MIT-Vorsitzende glaubt, dass es sogar eine Aufwertung für die Stadt bedeute. Außerdem erhofft sich die Mittelstandsvereinigung eine erhöhung der Kaufkraft. "Stadtkonjunktur am Nabel der Natur", titelte der MIT-Vorsitzende aus Dingden.

Konkret sehen sein Stellvertreter Horst Neugebauer und Udo Bovenkerk günstige Ausgangspositionen für die Stadt durch die Teilnahme an ILEK. Die Abkürzung steht für "Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept" und sieht bei Projekten eine Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen vor. Eine Radroute, die nach Meinung Neugebauers "Isselroute" heißen könnte, würde die ILEK-Forderung erfüllen und könnte an den entstehenden Auskiesungseen vorbeiführen. Gute Ideen aus anderen Kommunen führt der Hamminkelner als Beispiel an: Auesee Wesel, Xantener Nord- und Südsee oder Bocholter Aasee. Dabei müssten die individuellen Dorfinteressen gebündelt werden. "Es darf nicht sein, dass jeder Ortsteil für sich das selbe macht." Bei der Koordinierung bietet die Mittelstandsvereinigung ihre Hilfe an.

Was die Nutzung der Baggerseen betrifft, hat der MIT-Vorstand konkrete Vorstellungen, und die sollen zur ländlich strukturierten Stadt Hamminkeln passen. "Massenandrang gibt´s bei uns nicht. Dafür sind unsere Seen gar nicht groß genug. Außerdem bekommen sie ein ganz anderes Gesicht", sagen Neugebauer und van Clewe übereinstimmend. Dass mit Baden, Segeln, Rudern und Bewirtschaftung auch Arbeitsplätze geschaffen werden, betonen die Christdemokraten ebenfalls. Aber sie wollen frühzeitig die Weichen stellen. "Wir müssen schon in der Realisierungsphase aktiv werden." Denn so wie am Weikensee in Hamminkeln darf es nicht werden, sind sich van Clewe, Bovenkerk und Neugebauer einig. Die entstehenden Seen müssen durch die Menschen nutzbar sein. Gleichwohl sollen möglichst alle Auskiesungbereiche einen Teil erhalten, der völlig der Natur überlassen wird.

Jetzt will die MIT für ihre Pläne in Sachen Naherholung und Koordination für ILEK werben. Zunächst in der CDU-Ratsfraktion, denn dort müssten einige ebenfalls noch überzeugt werden.

  • Post von der Mittelstandsvereinigung erhalten in den nächsten Tagen nicht nur die knapp 60 Mitglieder, sondern auch die Betriebe in Hamminkeln. Per Fragebogen sollen die Wünsche an die Vereinigung abgefragt und Anregungen gegeben werden. - mit Rücksendung bis zum 21. Oktober.

    05.09.2005     MARGRET BRÜRING

  • Zeitungsverlag Niederrhein GmbH & Co. Essen Kommanditgesellschaft