RAT HÜNXE / Eine Schließung bis zum 31. 12. 2007
wird immer wahrscheinlicher. Steuererhöhungen macht die
Politik nicht mit.
HÜNXE. "Ich sehe Prioritäten
bei Schule, Infrastruktur, Straßen und Immobilien. So leid
es mir tut: Eine Schließung des Hallenbades aus finanziellen
Gründen scheint unvermeidbar, denn für
Steuererhöhungen bekomme ich von Ihnen ja keine Mehrheit."
Und Bürgermeister Hermann wurde gestern im Rat noch
deutlicher. "Das Hallenbad ist Luxus. Auch ich bin von den
Bürgern gewählt worden. Selbst einen verminderten
Verlust können wir uns eigentlich nicht mehr leisten, aber
bei 100 000 Euro lasse ich mit mir reden." Hansen würdigte
die Reduzierung der Verluste in den letzten Jahren und stimmte
sogar dem interfraktionellen Antrag zu, durch kostenreduzierende
und einnahenverbessernde Maßnahmen das Defizit des
Hünxer Bades deutlich zu verringern mit dem Ziel, es
für die Region zu erhalten. Sollte bis zum 30. Juni 2006
keine nachhaltige Kostensenkung umgesetzt sein, wird das
Hallenbad spätestens zum 31. Dezember 2007 geschlossen. Auch
den von der Werkleitung vorgeschlagenen Maßnahmen -
Anpassung der Öffnungszeiten an Kundenbedürfnisse,
Optimierung Personaleinsatz, moderate Erhöhung der
Eintrittspreise, zusätzliche Einnahmen durch
zeitgemäße Angebote, Entwicklung eines
Marketingkonzepts - stimmte der Rat zu.
"Wir befürchten das Aus des
Hallenbades schon eher. Steuererhöhungen passen nicht in die
Zeit, also müssen wir Abstriche bei den Standards in
Hünxe machen", so CDU-Fraktionschef Eduard Strych. "Wir
sollten Rettungsversuche in alle Richtungen starten. Lasst uns
die Ergebnisse abwarten, erörtern und dann Maßnahmen
treffen", meinte Heike Kohlhase (Bündnisgrüne). Sie sah
das Thema zu negativ besetzt. Uwe Methling (SPD) verwies auf die
Klausurtagungen. Auch andere Bereiche ("etwa das
Immobilienengagement") gelte es zu überprüfen, wo
gespart werden könne. "Der Bürgermeister kann den Sarg
nicht ewig durchs Dorf tragen, irgendwann muss er ihn auch
ablassen", so Wolfgang Schüring (UWH) drastisch. "Wir
sollten die finanzielle Entwicklung abwarten",
prog-nostizierte Dr. Manfred Wüstemeyer (FDP) ein
Ansteigen der Gewerbesteuereinnahmen.
Zur "Ansiedlung eines
Kreislauf-Wirtschafts-Zentrums in Hünxe"
veranstaltet die Stadt Voerde eine außerplanmäßige
Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 16. Januar,
17 Uhr, im Rathaus. (P.N.)
|