WESEL. Der Kreis ist dafür, die Stadt lehnt
dagegen das Abgrabungsprojekt Lipperandsee ab. Heute werden Vertreter
beider Behörden bei einem Erörterungstermin der Bezirksregierung ihren
Standpunkt vortragen. Während die Stadt nach dem Ratsbeschluss im
Dezember gegen die Abgrabung zwischen Lippe und Wesel-Datteln-Kanal ist, bewertet die Kreisverwaltung das Projekt "im Grundsatz positiv", wie Umweltdezernent Hans-Joachim Berg auf Anfrage der NRZ mitteilte.
Hinter dem Projekt stecke ein größeres Konzept, um entlang der Lippe
Flächen für den Hochwasserschutz zu schaffen. Die Pläne dafür seien
nach den Katastrophen an Elbe und Oder aufgekommen. In diesem
Zusammenhang ist auch die Verlegung der Lippemündung zu sehen. Dabei
wird das Areal auch tiefer gelegt. Somit werde Platz für ein
Rheinhochwasser geschaffen. In einem solchen Fall staut sich das Wasser
weit zurück in die Lippe, so Berg. Deshalb sei die Kreisverwaltung als
Genehmigungsbehörde für das Projekt. Einen Beschluss der politischen
Kreisgremien hat es bisher nicht gegeben, die Verwaltung informierte
aber die Kreistagsmitglieder. (mt) 09.01.2006 |