WESEL. Für die Mitglieder der
Bürgerinitiative "Contra Kies" war die Zielrichtung klar: Die
Fachtagung zum Thema Lipperandsee, die am 18. Januar im Rathaus
stattfindet, sollte alle Beteiligten davon überzeugen, dass die
geplante Auskiesung zwischen der Lippe und dem Wesel-Datteln-Kanal
nicht genehmigt werden soll. Deshalb sind Vertreter der Inititiative
gar nicht einverstanden, dass an dem Treffen neben Vertretern der
Bezirksregierung, des Kreises und des Regionalrates auch Mitarbeiter
der Firma Rhein Main Kies und Splitt teilnehmen. "Warum wird der
direkte ,Gegner´ eingeladen?", heißt es in einer gestern
veröffentlichten Pressemitteilung der Initiative. Frank Hausmann
befürchtet, dass die Firmenvertreter "wohl kaum Argumente gegen die
Abgrabung liefern, sondern die nicht vorhandenen Vorzüge einer solcher
Abgrabung ins Feld führen". Für die Mitglieder der Initiative entsteht
der Eindruck, dass dem Unternehmen ein Forum gegeben werden soll, um
Auskiesungsgegner von dem Vorhaben zu überzeugen. Insgesamt sei die
Einladung des Antragsstellers "mehr als unangemessen".
Währenddessen ist gestern der Erörterungstermin bei der
Bezirksregierung gelaufen. Über Inhalte der Einwände und Anregungen
teilte die Bezirksregierung nichts mit. Die Ergebnisse fließen in einen
Vorschlag, der dem Regionalrat unterbreitet wird. Wie berichtet,
entscheidet der Regionalrat im März über das 52 Hektar große
Auskiesungsprojekt. (mt) 10.01.2006 |