WESEL. Wenn morgen um 10.30 Uhr in der
Niederrheinhalle der Erörterungstermin rund um die Festsetzung des
Wasserschutzgebietes Gindericher Feld beginnt, hoffen die 615
Einwender, dass sie etwas bewegen können. Ihr Ziel: Die Festlegung des
Bereichs für die Wassergewinnung soll nicht erfolgen.
Eine ganz andere Ansicht vertritt die Kreisgruppe Wesel des
Naturschutzbundes (NABU). Sie bezieht sich in einer Stellungnahme auf
die von der Bezirksregierung vorgelegte Wasserbilanz 2003 für den
Regierungsbezirk Düsseldorf. Darin sei festgestellt worden, dass die
Vorräte an gutem und geschütztem Trinkwasser landesweit rückläufig
sind. In Wasserschutzgebieten, in denen sehr intensive Landwirtschaft
betrieben wurde, seien sogar die tieferen Grundwasserschichten durch
Nitrate verseucht worden.
NABU-Vorsitzende Hannelie Steinhoff hält es deshalb für konsequent,
wenn die Bezirksregierung aus Vorsorge für die Gesundheit der
Bevölkerung nun den Schutzstatus verfügt. Damit werde der
Landwirtschaft nicht noch mehr Ackerboden durch Auskiesung entzogen.
Zudem wirtschafte sie nachhaltiger und werde zum Lohn dafür sofort nach
der Ausweisung zum Trinkwasserschutzgebiet entschädigt. So könne das
hohe Gut Grundwasser erhalten werden. Es stehe der Region dann
langfristig als Handelsware zur Verfügung, so Steinhoff. (P.H.) 13.02.2006 |