Donnerstag, 23.03.2006
 

Grünes Licht für Auskiesung

LIPPERANDSEE / Regionalrat stimmt der Abgrabung zu. Initiative setzt Widerstand fort.

WESEL. Der Düsseldorfer Regionalrat hat gestern die planerischen Voraussetzungen für die umstrittene Abgrabung "Lipperandsee" geschaffen. Enhaltungen bei der Abstimmung gab´s erneut von Dr. Hans-Georg Schmitz (CDU) und den Grünen, die mit Blick auf den Naturschutz Bedenken angemeldet hatten. Damit kann zumindest aus Düsseldorfer Sicht der Kiesabbau erfolgen. Der Regionalrat habe ausdrücklich die widerstreitenden Bedenken und Anregungen aus der Standort-Region in seinen Abwägungsprozess eingeschlossen, hieß es gestern.

Für David Haid von der Bürgerinitiative Contra Kies muss diese Erklärung wie Hohn klingen. Auch wenn er vom Regionalrat nach der Sitzung des Planungsausschuss in der vergangenen Woche keine andere Entscheidung erwartet hatte. "Der Beschluss lässt mich kalt", sagte Haid und kündigte für die Initiative an, dass rechtlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft würden.

Er bedauerte, dass die Vertreter des Düsseldorfer Gremiums für "kein vernünftiges Argument" offen gewesen seien. Dazu zählt er eine Vorlage der Naturschutzverbände für die gestrige Sitzung, in der zum Beispiel festgestellt wird, dass für die Belange des Naturschutzes die Abgrabung Lipperandsee keinen tatsächlichen "gesellschaftlichen Mehrwert" darstelle. Zum überwiegenden Teil würden auf der Auskiesungsfläche lediglich höherwertige Biotop-Typen und Arten gegen im Raum Wesel bereits im Übermaß vorhandene abgrabungstypische eingetauscht. Bei einer Anbindung an die Lippeaue im Überflutungsfall werde der Randsee regelrecht zur "Todesfalle" für wandernde Fischarten.

Der Regionalrat argumentiert damit, dass die Abgrabung neben der Rohstoffsicherung vor allem der naturnahen Entwicklung der Lippeaue diene. (M.B.)

23.03.2006    

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