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ÜBERSCHWEMMUNG / Der Regierungspräsident redete Tacheles: Ausweisung korrekt, Marienthal komplett betroffen. KREIS WESEL. Die Konfusionen rund um die Überschwemmungsgebiete an Rhein und Issel, die nach der Entscheidung des Regionalrates in Hamminkeln und Wesel entstanden sind (die NRZ berichtete), beendete Regierungspräsident Jürgen Büssow bei einem Vor-Ort-Termin im Kreishaus. Dabei ließ er keinen Zweifel daran, dass er sich vor seine Mitarbeiter stellt. "Ich möchte nicht, dass wir als die Deppen vom Bezirk dastehen", sagte er verärgert über die Debatte, die in den vergangenen Tagen öffentlich geführt wurde. Die Festlegung der Überschwemmungsgebiete, der nicht die Daten des Staatlichen Umweltamtes Herten, sondern neuere Zahlen zugrunde lägen, sei nicht am grünen Tisch entschieden worden. "Dazu sind wir verpflichtet." Was passiere, wenn der Hochwasserschutz nicht ernst genommen werde, könne in Grevenbroich beobachtet werden. Dort stünden 3000 Keller unter Wasser, und niemand sei dafür verantwortlich. Im Übrigen hätten die zuständigen Verwaltungen (Hamminkeln, Wesel und Kreis Wesel) bereits seit September 2005 Bescheid gewusst. Sie müssten in der Lage sein, die Räte über die Auswirkungen zu informieren. Den Vorwurf des Weseler CDU-Ratsmitglieds Rudolf Spelmanns, diese seien nicht deutlich gemacht worden, wertete Büssow als "etwas naiv". Beim Thema Hochwasser könne man sich schon ausmalen, was dies bedeute. Für Marienthal bedeute es, dass das gesamte Dorf betroffen sei. Entlang der Issel müsse nun einmal mit Hochwasser gerechnet werden. Marienthal werde in der Regionalplanung nicht als Wachstumsort gesehen, hier gehe es lediglich um Planungen für den Eigenbedarf. Nun komme auch noch der Hochwasserschutz hinzu. Die Frage, ob die geplante Bebauung an der Klostermühle betroffen ist, beantwortete Büssow mit einem klaren Ja. Dennoch wird am Montag ein weiteres Gespräch in Hamminkeln stattfinden. Allerdings gebe es eine Ausnahmeregelung nur dann, wenn nachgewiesen werde, dass der für eine Bebauung in Frage kommende Bereich hochwasserfrei bleiben wird. Büssow betonte außerdem, dass Hamminkelns Beigeordneter Hans-Georg Haupt als Vorsteher des Isselverbandes voll inhaltlich informiert gewesen sei. Unter anderem habe im Oktober 2003 ein Abstimmungsgespräch zu den Flächen stattgefunden. Noch liege zwar keine parzellenscharfe Planung vor, allerdings sei dies im Sommer der Fall. Dann werde auch eine Anhörung erfolgen. Für Mitte 2007 ist die Fertigstellung der Verordnung vorgesehen. Büssow verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass alle staatlichen Entscheidungen vor Gericht korrigierbar seien. "Wir glauben aber, dass wir richtig handeln." Mit Blick auf den geplanten Sportplatz am Molkereiweg in Lackhausen wurde bestätigt, dass gebaut werden darf. Und entlang des Rheins seien die Flächen Überschwemmungsgebiet, die vor dem Deich lägen. Wer noch Aufklärungsbedarf habe, könne die Debatte im Regionalrat verfolgen. Im Internet sei die Aufzeichnung der Sitzung ebenso verfügbar wie die Unterlagen. 31.03.2006 PETRA HERZOG |
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