Mittwoch, 03.05.2006
 

Deichradeln: Vorerst läuft´s wie immer

PLANUNG / Die Verlegung der Lippe wird ein einzigartiges Projekt, das Fachtouristen lockt. Besucher dürfen die Natur vom Rand aus beobachten.

WESEL. Wieder wurde eine Radelsaison eröffnet und wieder bleibt zumindest vorerst alles beim Alten, auf dem linksrheinischen Deich zwischen der Bundesstraße 58 und Werrich. Gestern wurde im Ausschuss für Stadtentwicklung deutlich gemacht, dass die Stadt keine Fördermittel für einen möglichen Radweg erwarten kann. Und mehr noch. Während im ersten Drittel bereits obenauf geradelt werden kann, soll im mittleren Drittel alles es so bleiben wie es ist. Denn hinter dem Deich erstreckt sich ein Naturschutzgebiet und das soll unberührt bleiben. Im letzten Drittel könnte später dann oben Rad gefahren werden. Allerdings stehen noch Verhandlungen mit den Schäfern an, die hier ihre Tiere grasen lassen, und es muss Geld bereit gestellt werden.

Zwar hatte Hermann Norff (CDU) andere Informationen - nämlich, dass im mittleren Drittel sehr wohl zum Teil oben gefahren werden darf und lediglich eine Abfahrt geschaffen werden müsste. Darauf wollte sich die Stadtverwaltung gestern noch nicht einlassen. Erst müsse es weitere Gespräche geben, bevor im Juni nähere Informationen erfolgen sollen.

160 Meter Breite vorgesehen

Auch die Verlegung der Lippe beschäftigte die Ausschussmitglieder gestern Nachmittag. Helmut Herter vom Lippeverband erläuterte, dass das Flüsschen durch die Verlegung im Zuge des Straßenneubaus deutlich breiter als bisher wird, nämlich bis zu 160 Meter. Zudem gebe es durch die Tieferlegung der Aue um zwei bis drei Meter einen Überflutungsraum, der an 60 bis 120 Tagen im Jahr unter Wasser stehen wird. Eine landwirtschaftliche Nutzung werde nicht mehr so möglich sein wie bisher, hieß es. Der neu geschaffene Bereich locke mit Sicherheit Fachtouristen an, weil es sich um ein einmaliges Vorhaben handele. Das wurde von Jörg Hüting, der für die Firma Hülskens sprach, bestätigt.

Ob der neu geschaffene Bereich auch für den Menschen zugänglich sein wird, wurde seitens mehrerer Ausschussmitglieder gefragt. Die Aue selbst sei dazu nicht geeignet, zumal der Bereich meist nur mit Gummistiefeln zu betreten sein werde. Allerdings würden Besucher in den Randbereichen zugelassen und auch diverse Aussichtsmöglichkeiten geschaffen, hieß es.

(P.H.)

03.05.2006    

Zeitungsverlag Niederrhein GmbH & Co. Essen Kommanditgesellschaft