AUSKIESUNG / 12 Millionen Tonnen Rohstoff sollen nahe Haus Aspel gewonnen werden. Unter Auflagen.

REES. Das Reeser Meer wird größer. Die Niederrheinische Kies- und Sandbaggerei (NKSB) bereitet mit Hochdruck die Abgrabung Norderweiterung vor. Hier erwartet sie auf 80 Hektar ein Rohstoffvorkommen von zwölf Millionen Tonnen Kies und Sand. Und drückt drei Wochen nach der Genehmigung des Projekts aufs Tempo: "Vielleicht kann die erste Schippe Kies noch zur Jahreswende vom Band laufen", hofft Projektentwickler Peter Ditges. Schließlich hat die NKSB kein alternatives Abgrabungsfeld. Hier soll jetzt 15 Jahre lang Kies gewonnen werden.

Unter zahlreichen Auflagen. Nicht zuletzt, weil das Abgrabungsgebiet an Haus Aspel grenzt. Ein Gutachten soll sicherstellen, dass Schäden am Kloster, die durch das Auskiesen entstehen, später auch nachgewiesen werden können (Beweissicherungsverfahren).

Auch darf in direkter Nähe samstags gar nicht und täglich vier Stunden weniger als an anderen Orten gearbeitet werden. Und auch das nur mit 300 Metern Abstand zum Haus Aspel-Gleichzeitig soll des Gelände am Reeser Meer "ökologischen Mehrwert" erhalten durch Baumanpflanzungen oder Flachwasserzonen mit Auenwald, die rund ums Baggerloch entstehen sollen. Den Graben, der durchs Abgrabungsgebiet läuft, will die NKSB nordwärts verlegen, gleichzeitig soll das gesamte Grabensystem, das heute weitgehend verlandet ist, wieder revitalisiert werden. Damit dieser ökologische Mehrwert auch nachvollziehbar ist, wird das Kreis-Naturschutzzentrum alles beobachten und dokumentieren, sprich ein Monitoring, durchführen.

Den Freizeitwert des Geländes soll vor allem der dort geplante Freizeitpark mit Feriensiedlung garantieren. Später sind Radwanderwege am Wasser geplant, Uferstrecken sollen für die Angler freigegeben werden.

Und dann soll das Besucherboot - wie auch schon in Bislich - über das Gewässer tuckern und naturkundliche Führungen ermöglichen.