Freitag, 12.05.2006
 

Stimmen für die Lippefähre

Hin und her geht es mit dem "Quertreiber", der Tag für Tag Hunderte von Radfahrern anlockt. Vielleicht macht die kleine Fähre bald auch bundesweit von sich reden. (Foto: Marc Albers)

FREIZEIT / Der Quertreiber ist für den deutschen Fahrradpreis 2006 "best-for-bike" nominiert - als einer von fünf Vorschlägen, die aus 44 auserkoren wurden. Gewählt werden darf ab Montag.

WESEL. Wenn das kein Erfolg ist: Die Lippefähre "Quertreiber" wurde für den deutschen Fahrradpreis 2006 "best-for-bike" nominiert. Das verkündeten Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Wesels Fahrradbeauftragter Michael Bläss gestern hocherfreut. Eine Fachjury wählte aus 44 bundesweit eingereichten Vorschlägen fünf aus, die sich ab Montag zur Wahl stellen. Die Lippefähre ist dabei. "Das ist eine kleine Sensation", sagte Westkamp. Bei dem Wettbewerb, der unter anderem vom Bundesverkehrsministerium und dem deutschen Zweirad-Industrie-Verband ausgerichtet wird, läuft der "Quertreiber" als Sponsorenprojekt, das mehrere Städte miteinander verbindet. Es werde sowohl von Freizeit- als auch von Alltagsradlern genutzt. An Werktagen seien es täglich 300 bis 400, an Wochenenden um die 700, so dass häufig in Zweierreihen angestanden werden müsse.

Michael Bläss kann davon einiges erzählen, erreichen ihn doch rund ums Radfahren um die 30 Rückmeldungen pro Monat. Viele Radler wollen schon vor 7 Uhr die Lippe queren, weil sie gerne ihr Auto stehen lassen und auf dem Sattel zur Arbeit fahren möchten. Doch es gibt strenge Bestimmungen, die von der Stadt eingehalten werden müssen.

Trotzdem ist die Lippefähre eine enorme Bereicherung für den niederrheinischen Radtourismus. Also sollte kräftig für sie gestimmt werden. Ab Montag ist das möglich. Dann liegen entsprechende Stimmzettel nicht nur im Rathaus, sondern auch an vielen anderen Stellen in der Stadt aus. Auch via Internet darf votiert werden. Mit im Rennen: die Radverkehrskonzeption für den Freistaat Sachsen, das Fahrradparkhaus vor der Haustür, das System "bikey" und die virtuelle Radtour durch Deutschland. Für die Weseler dürfte allerdings jetzt schon klar sein, wem sie den Zuschlag geben. Sie können dann eines von zehn Fahrrädern gewinnen, wenn sie ein bisschen Glück haben. Zudem würde die Stadt im Falle eines Sieges 5000 Euro erhalten. "4000 oder 5000 Stimmen sind schon nötig", schätzt Bläss, obwohl es zu dem seit sechs Jahren ausgeschriebenen Preis keine offiziellen Zahlen gibt. Der Wahlgang läuft zwar lange - bis zum 12. August -, dennoch sollten sich die Weseler und alle Quertreiber-Liebhaber sputen. Ein weiteres Mosaiksteinchen im Angebot der fahrradfreundlichen Stadt kann schließlich nicht schaden.

www.best-for-bike.de; auch auf der städtischen Homepage (www.wesel.de) ist eine Abstimmung ab Montag möglich.

12.05.2006     PETRA HERZOG

Zeitungsverlag Niederrhein GmbH & Co. Essen Kommanditgesellschaft