Wesel. Zum Ausklang der Weseler Umwelttage veranstaltete die Tauchsportgemeinschaft Wesel e.V. (TSG) unter Mithilfe des Sporttaucherverbandes einen Spezialkurs zum Thema Süßwasserbiologie. Dabei stellten sich die Taucher die Frage, was ist außer Karpfen, Hecht und Co., sonst noch so im Wasser enthalten. Durch die Untersuchungen konnten physikalisch-chemische Eigenschaften des Auesees geprüft und auch kleinste Organismen eingehend ätrachtet werden, die in Taucherkreisen sonst nur als "trübe Sicht" vor der Maske erscheinen. Nach den praktischen Aufgaben im nassen Element konnte Dr. Andreas Heising, Biologe der Universität Köln und Umweltreferent des Tauchsportverbandes, den interessierten Tauchern unter Mikroskop und Lupe die sensiblen Zusammenhänge des biologischen Gleichgewichts in Hausgewässern der Taucher erläutern. Die Wasserqualität des Sees schätzt er als gut ein, besser als in den meisten Seen in NRW.
Dr. Heisig zufolge deuten jedoch bestimmte Indikatoren bei Pflanzen und Kleinlebewesen auf wachsende Belastungen des Wassers durch ein Überangebot an Nährstoffen hin. Trübe Sicht, Schlingpflanzen und -algen sorgen bereits in größeren Tiefen für einen stellenweise unansehnlichen Seeboden.
Noch kann der See damit fertig werden, aber was wird die Zukunft diesem empfindlichen ökologischen System bringen?
Auch nach den Umwelttagen will die Tauchsportgemeinschaft das Projekt der biologisch orientierten Gewässerbeobachtung fortsetzen, um Veränderungen der Flora und Fauna im Auesee laufend feststellen zu können. Gemeinsame Interessen und Kontakte zu den Weseler Anglern sollen dabei noch vertieft werden.