Der erste Blick morgens galt dem Wetter. Pünktlich zum Abtauchen hatte die Wettervorhersage Sturm und Regen angesagt. Schlimmste Befürchtungen bestätigten sich. Sturmböhen trieben Regenschauer vor sich her. Die Bäume bogen sich, daß man befürchten musste sie fallen um.
Doch frisch ans Werk, ein echter Taucher lässt sich davon nicht abhalten.
Am Auesee angekommen sahen wir sofort: Wenn wir hier das Vereinszelt aufbauen können wir hinterher die Fetzen in Drevenack wieder suchen. Der Wind hatte inzwischen Orkanstärke erreicht und pfiff direkt aus Westen längs des Auesees.
Also umplanen.
Ein kurzes Gespräch mit der Dame vom Ordnungsamt und wir hatten die Erlaubnis von der Kompressorstation aus zu tauchen und anschließend dort zu feiern.
Die Tauchkameraden waren schnell informiert und auch die Verpflegung umbestellt. Nun konnte nichts mehr schiefgehen. Auch der Wettergott hatte ein Einsehen: Der Regen hörte auf und alle zum See gekommenen Vereinskameraden wurden mit strahlendem Sonnenschein belohnt.
Die Kompressorstation war schnell für die anschließende Feier eingerichtet und der Tauchgang konnte beginnen.
Ca. 25 Taucher kämpften im Sturm mit Ihrem Gerödel. Trockentauchanzüge, in die der Wind hinein blies, gebärdeten sich wie wildgewordene Lenkdrachen und die Dessous einer Tauchkameradin flogen quer über die Wiese. Grinsende „Kavaliere“ halfen beim einfangen. Sturmgepeitschte Wellen empfingen uns am Wasser und die Gischt schlug uns ins Gesicht. Das anziehen der Flossen im bauchtiefen Wasser war etwas schwierig. Manches Neoprenteil trieb auf dem Wasser und musste erst eingefangen werden, bevor es endlich los ging. Im recht undurchsichtigen Flachwasserbereich (1-3 m) merkten wir schnell, dass wir gegen Strömung anzukämpfen hatten. Einmal auf Tiefe angekommen, beruhigte sich das ganze und sogar die Sicht wurde ganz passabel. Der ein oder andere Fisch ließ es sich nicht nehmen sich von uns zu verabschieden. Auch voll laufende Trockis mancher Tauchkameraden taten dem Spass am letzten Tauchgang 2002 keinen Abbruch.
Wer am Nordufer im Bereich der Kette umdrehte, um zum Einstieg zurück zu tauchen, merkte schnell eine Besonderheit. Kräftige Strömung bei Tiefe um 3 m trug uns zügig nach Osten zurück zum Einstieg. Mit den Flossen nur noch steuernd hatten wir einen bequemen Rückweg.
Am Ausstieg angekommen war das Fazit: Alles richtig gemacht, gegen die Strömung abgetaucht und schnell und bequem mit der Strömung zurück. Ganz wie gelernt.
Nach dem Tauchgang gab es als Verpflegung leckere Goulaschsuppe und bei guter Stimmung schmeckte auch das ein oder andere Bierchen.
Alles in Allem ein gelungenes „Strömungs“-Abtauchen das schon wieder Lust aufs Antauchen 2003 machte.
Ich hoffe Ihr meldet Euch in Scharen an.
Willi