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Hafenbatterie, Hafenfort; Hafen-Redoute
Diese drei Bezeichnungen beschreiben dasselbe Bauwerk, an der Hafenstraße 3, der derzeit Besitzer und Nutzer ist die Hülskens Wasserbau GmbH.
Hierbei handelt es sich am das älteste nicht-sakrale Bauwerk von Wesel. Das exakte Baujahr ist unbekannt, aber als gesichert gilt, dass es Spätestens 1690/1698 erbaut wurde.
Bei älteren Karten ist nicht sicher, ob sich um ein Planungskarte oder um einen Ist-Zustand handelt.
Auf älteren Abbildungen ist nicht eindeutig erkennbar, ob es das derzeitige Bauwerk oder ein Vorgängerbauwerk darstellt.
Wenn man alten Abbildungen oder Fotos ansieht, muss man beachten, dass im Laufe der Jahre reichlich umbauten, Anpassungen und optische Veränderungen vorgenommen wurden.
Rheinvorstadt 1856, Hafen-Redoute horizontal mittig und zwischen Bäumen am Ufer des Malers
Hafen-Redoute und Kalverbrücksgen bei Hochwasser 1926
Das es ein militärisches Bauwerk war, erkannt am an die dicke des Mauerwerk. Sichtbar an den “Schießscharten“ neben den Pegelmarken, an der schmalen Seiten des Gebäudes.
Die Hafenbatterie „bewachte“ die Einfahrt zum alten Weseler Hafen (1650 bis 1927). Der derzeitige Hafen wurde 1896 angelegt und war ursprünglich der Hauptarm des Rhein.
Der alte Hafen hatte die Tendenz zu verlanden, zu verschlammen und musste regelmäßig ausgebaggert werden. Nicht hilfreich war sicherlich, dass bis 1886 die Abwässer der Stadt und den Militär in dem damaligen Hafen eingeleitet wurden.
Also Nutze man eine Gelegenheit einen neuen Hafen anzulegen:
Am 28.02.1784 drang ein Hochwasser nach Deichbrüchen in (Alt-)Büderich ein. 1785 entschloss sich preußische Landesherr zum Bau des Büdericher Kanals zum Schutz der Weseler Zitadelle vor Hochwasser und Eisgang. Die Arbeiten wurden 1787 abgeschlossen der Büdericher Kanal war etwa 1,5 km lang und 19 m breit. Zur Größeneinordnung, die heutige Rheinbrücke hat eine Breite von 24,5 m.
1794 - preußische und österreichische Stellungen; Quelle: Stadtarchiv Wesel
Zwei weitere Hochwasser und Eisgänge 1795 und 1799 sorgen für eine Verbreiterung auf 194 m, damit wurde aus dem Kanal das neue Hauptbett der Rhein. 1890 wurde zu Erleichterung der Schifffahrt, das Bett auf 300 m verbreitet. Dabei wurde 08.06.1893 ein Wrack aus der Zeit der Weseler Besetzung durch die Spanier (Abgezogen 1629) an, in der Büdericher Insel freigelegt. Ob es ein Wachschiff der spanischen Besatzer oder ein Kriegsschiff der Niederlande war, ist nicht gesichert.
Nachdem man sich 1875 entschloss den alten Rheinarm nicht mehr durch Abgrabungen weiter schiffbar zu halten, wurde er oberhalb, der damaligen Lippemündung eingedeicht und es ergaben sich neu Möglichkeiten. Der Teil unterhalb des Deiches wurde zur neuen Lippemündung und zum 1896 angelegte neuer Weseler Hafen.
Der alte Hafen wurde 1926/27 zugeschwemmt, dies kann man am Straßenverlauf noch erkennen: Maaß-, Hülsken-, Werft- und Uferstraße markieren die Umrisse des Hafenbeckens.
Literatur, weiterführende Quellen:
Salhof, Festung, Freie Stadt - Beiträge zur Rheinischen Geschichte, Historische Vereinigung Wesel e. V. Band 1, 2003
ISBN 3-929605-33-3
Volker Kocks Seite 113: Die Weseler Rheinbrücken vom 18. Jahrhundert bis zum Ende des 20. Jahrhunderts
Karten mit Rheinverläuft 1836, 1874, 1890
Wesel und der Untere Niederrhein - Beiträge zur Rheinischen Geschichte, Historische Vereinigung Wesel e. V. Band 5, 2015
ISBN 879-3-929605-38-9
Peter Bruns Seite 35: 1629 – Wesel wird von den Spaniern befreit
1893 – versenktes spanisches Kriegsschiff entdeckt
Bernd von Blomberg: Wesels Rheinvorstadt vor der Zerstörung im Jahre 1945, Teil I
Mitteilungen aus dem Schlossarchiv Diersfordt und vom Niederrhein Heft 20, 2016
Bernd von Blomberg: Wesels Rheinvorstadt vor der Zerstörung im Jahre 1945, Teil II
Mitteilungen aus dem Schlossarchiv Diersfordt und vom Niederrhein Heft 22, 2018
Stadt und Festung Wesel
Studien und Quellen zur Geschichte von Wesel, Nr. 42
Stadt und Festung Wesel im Mittelalter und Neuzeit
Selbstverlag des Stadtarchivs Wesel 2021
ISBN 978-3-924380-37-3
Büdericher Kanal und Büdericher Insel bei Zeitreise-Büderich