Wrack "Poseidon"Suche nach einem BootFür Bild in Orginalgröße (47kB), Bild anklickenFoto von Jürgen BossakEine Idee kann man zwar auch "versenken", aber hinterher nicht darin tauchen. Wie jedoch zur Tat schreiten? Im Verein gibt es ja inzwischen über 150 Mitglieder mit den unterschiedlichsten Talenten, die man gebrauchen kann. Was jedoch brauchen wir? Na klar - zunächst einmal ein Schiff! Aber die Tauchkameraden, die ein Boot in akzeptabler Größe ihr eigen nennen, wollen es - aus purem Egoismus heraus - nicht versenken lassen. Also gefragt, in Zeitungen geguckt, überlegt und den Vorsatz gefasst, letztendlich selbst eine Anzeige aufzugeben. Dann endlich die Rettung: Im Mai macht Tauchkamerad Jürgen Bossak einen Besuch bei einem Kunden, zufällig Besitzer einer Werft in Emmerich. Er kannnte wiederum den Hafenmeister des Jachthafens von Emmerich. Beiläufig gefragt sagt der gleich, er habe ein Boot, das sich eignen könnte, wir könnten es sogar umsonst haben. Schnell wird die Polaroid-Kamera gezückt, ein Foto geschossen und es werden auf der Vorstandssitzung Pläne geschmiedet. Jedoch, das Schiff scheint ein wenig groß, wie soll man es transportieren? Und überhaupt, man müsste es sich doch mal genauer ansehen. Ortstermin in Emmerich: von weitem ein imposantes Schiff. Doch das Abmessen ergibt eine stolze Länge von 12 Metern und eine Höhe von 4,50 Metern. Da darf keine Brücke im Weg sein. Und was kostet der Transport eines solchen Ungetüms über Deutschlands Straßen? Und außerdem ist es ein Holzboot. Wie versenkt man das, wenn der Motor nicht mehr drin ist? Genaue Inspektion des Bootes zeigt, dass es schon länger nicht genutzt wurde. Das Tomatenmark im Kühlschrank hat ein Verfallsdatum von 1995, ganz abgesehen von dem Zustand der übrigen Lebensmittel. Die Planken sind morsch, der Motor hatte einige undichte Stellen, das Holz ist vollgesogen mit Diesel und wer weiß welchen Rückständen. Kurzum - ein Satz mit "X": war nix. Aber aufgeben ist unsere Sache nicht. Es stehen ja schließlich noch andere Boote herum, die nicht in gar so schrecklichem Zustand sind. Der Hafenmeister zögert nicht lange und bietet uns ein acht Meter langes Stahlboot an, das allerdings was kosten soll. Dass wir ein Boot für umsonst kriegen würden, hatten wir kaum zu hoffen gewagt. Als wir einen Preis von DM500,- hören, können wir das als passend zum geplanten Etat einordnen und vereinbaren den Kauf, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung. Die Rückfahrt von Emmerich geht nicht ohne einen
Zwischenstopp vonstatten - schließlich muss man auf soviel
Glück mal anstoßen.
|